Bei D ist schwer zu entscheiden, ob der Elan, der ihn immerzu geradeaus nach vorn zu tragen scheint, nicht doch nur Flucht vor einem Punkt ist, der dicht hinter ihm liegt. Auch seine Handschrift ist eine hastig gedrängte, sie dehnt sich weit nach rechts, so, als wolle jeder neue Buchstabe mit dem, was bisher geschrieben steht, nichts zu tun haben. Diese seltsame Mischung aus Tatendrang und Unsicherheit wird sichtbar, wenn diesem Drang etwas Unüberwindliches entgegensteht: die innere Unruhe staut und staut sich dann, bis sie über seine Hände, die ständig in Bewegung sind, in die Welt herausbricht. Manchmal wirkt er verwirrt wie ein Kind. Und wie man bei Kindern manchmal meint zu wissen, wie sie später als Erwachsene aussehen werden, ist es bei D genau umgekehrt: sein Gesicht hat etwas kindliches, man meint zu wissen, wie er früher als Kind ausgesehen hat. Und doch: wenn von D gesprochen wird, dann nur von einem Lebemann, einem Mynheer Peperkorn, der geradewegs aus einem Gemälde von Brueghel herausgefallen zu sein scheint. Wenn er den Raum betritt, füllt er ihn nicht nur physisch. Nicht selten fragt er etwas nur um des Fragens willen, darauf lobt er viel und oft, was sein Lob natürlich wertlos macht.

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noral, 6. Mär 2008, 15:51
Die ersten 2/3 sind gruselig. Die klingen nach mir.

Uh, warum gruselig?

na... weil.
weil es gruselig ist, irgendwo unverhofft auf gruselige Beschreibungen seiner selbst zu stoßen. oder so.
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neo-bazi, 13. Mär 2008, 09:51
Ich habe keine schlechten Erfahrungen gemacht mit der ersten Einschätzung von Menschen nach Jugendfotos (nicht Kinderfotos).

Du weißt, für mich sind Gesichter wichtig.

Ja, deine Bildergalerie habe ich noch gut in Erinnerung.
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